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Delitzscher Landrat Michael Czupalla |
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Landkreis 21.11.2003 Verschiedenen Medienberichten
zufolge ermittelt die Staatsanwaltschaft Leipzig gegen den
Delitzscher Landrat Michael Czupalla wegen des Verdachts der
Untreue, der Korruption und der Vorteilsnahme.
Czupalla wird unter anderem zur Last gelegt, sich Wahlkampf-Flyer für
die letzte Landtagswahl im Jahr 2001 vom IKW-Beratungsinstitut
hat bezahlen lassen.
Dessen Gesellschafter Klaus-Jürgen Haupt steht schon des
längeren im Verdacht sich der Beihilfe der Untreue schuldig
gemacht zu haben. Aus diesem Grund ermittelt die Bochumer
Staatsanwaltschaft gegen ihn. Zeitgleich überprüft die Behörde,
ob Haupt im Zusammenhang mit der Privatisierung einer
Müllverbrennungsanlage in Nordrhein-Westfalen dortige
Kommunalpolitiker geschmiert hat.
Ende der neunziger Jahre planten die Delitzscher Kreiswerke (KWD)
den Bau einer Müllverbrennungsanlage in der Großen Kreisstadt
Delitzsch. Haupts Beratungsinstitut erhielt in diesem
Zusammenhang ein Beraterhonorar in Höhe von 300.000 Euro. Um das
Vergabeverfahren machten sich Verdachtsmomente der Korruption
breit, da das IKW-Beratungsinstitut gleichzeitig
Mitgesellschafter der Delitzscher Kreiswerke ist. Dem Landrat,
der auch Aufsichtsratvorsitzender der KWD ist, wird Korruption
und die Veruntreuung öffentlicher Gelder angelastet.
Beiläufig wurde bekannt, dass Czupallas Lebensgefährtin mit der
Frau von Haupt ein gemeinsames Konto bei der Landesbank Sachsen
führt.
Rechtsanwalt Lothar Hermes, der die Bürgerinitiative
"Müllverbrennung Delitzsch? Nein!" vertritt, stellt daraufhin
Strafanzeige gegen Landrat Michael Czupalla und den
KWD-Geschäftsführer Manfred Buder wegen Verdachts der Untreue. Czupalla
erstattet wiederum Strafanzeige gegen Hermes.
Die Müllverbrennungsanlage ist bis heute nicht gebaut, dafür
ermittelt jetzt die Leipziger Staatsanwaltschaft in diesem Fall.
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