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Vertreter des LRA Delitzsch (Kronbügl, Czupalla, Fiedler) |
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Landkreis, 28.01.2004 Heiß her ging es, am heutigen
Dienstagvormittag, im Delitzscher Landratsamt zu. Landrat
Michael Czupalla lud Vertreter der Bürgerinitiative gegen die
Tagebauflutung, des Leipziger Regierungspräsidiums, des
Staatlichen Umweltfachamtes Leipzig, der Stadt Delitzsch, des
Bergamtes Borna und des Tagebausanierers LMBV zu einer klärenden
Gesprächsrunde an einen Tisch. Das Landratsamt sah sich dabei in
der Rolle des Vermittlers zwischen den verschiedenen Parteien.
Leider fanden nicht alle den Weg nach Delitzsch. Das
Regierungspräsidium, das Bergamt Borna sowie die LMBV ließen
sich entschuldigen und schickten nur Beobachter. Sie wollen den Ausgang des laufenden
Planfeststellungsverfahren abwarten, in dem alle Konflikte die
sich im Zusammenhang mit der Flutung der Bergbauterritorien
ergeben, behandelt werden.
In den durch den Niedergang der Braunkohleindustrie stark
betroffenen Gebiete entstand nach der Wende eine gewaltige
Sanierungsfläche. 1998 begann die Lausitzer und Mitteldeutsche
Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) mit der Flutung der
Tagebaurestlöcher Delitzsch-Südwest und Breitenfeld. Mit der
Flutung stieg auch der Grundwasserspiegel und die ersten Keller
in Delitzsch und den umliegenden Gemeinden soffen buchstäblich
ab. Besonders betroffen sind Anrainer der Delitzscher Beethoven
und Erzberger Straße sowie Bürger aus den Dörfern Zschepen und
Döbernitz als auch der Gemeinde Rackwitz.
Bis zum 2.September 2003 gingen 58 Schadensmeldungen
bei der LMBV ein. Von diesen 58 wurden bereits 39 bearbeitet. 10
Anträge wurden von der LMBV als Bergbauschaden anerkannt und 29
abgelehnt.
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Dr. Barbara Mohsen-Zaher, Sprecherin der Bürgerinitiative |
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Die Bürgerinitiative, vertreten durch Frau Dr. Mohsen-Zaher, nahm
abermals die Gelegenheit wahr, um auf die Sorgen der Bürger im
Zusammenhang mit der durch die Flutung ansteigenden
Grundwasserpegel auf das vorbergbauliche Niveau hinzuweisen.
Die Bürgerinitiative fordert die Einstellung des Flutpegelstand
bei 92 Meter statt 98. Schon heute stehen in einigen Gebieten die Pegel höher als vor
Beginn des Bergbaus, gibt sie zu bedenken. Fragen wie: Warum vergab das Landratsamt Baugenehmigungen ohne Auflagen?
oder Wer kommt für die entstandenen Schäden auf? wollte man
geklärt wissen.
Resümierend kann man sagen: Es bedarf noch vieler solcher
Gesprächrunden, um alle Schwierigkeiten aus dem Weg zu räumen
und damit allen Parteien gerecht zu werden. Aus diesem Grund
trifft sich eine gemeinsame Arbeitsgruppe am 6. Februar, um
einen gemeinsamen Fahrplan festzustecken.
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