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Übergabe des Planfeststellungsbeschluss durch
Regierungspräsident Steinbach (Mitte) |
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Bisherige Deichanlage (Bildmitte) hinter dem Ilburg-Stadion |
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Planfeststellungsbeschluss zur Hochwasser-Schutzmaßnahme
"Eilenburg-West" |
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Eilenburg/Hainichen 28.09.2004 Durch das
Jahrhunderthochwasser der Mulde im August 2002 haben der Umgang
mit Flusslandschaften und der Zustand der Auen eine neue
Aktualität bekommen. Aus ökologischen Gründen und für einen
besseren Hochwasserschutz wird zunehmend gefordert, durch
Deichrückbau die Überflutungsräume des Flusses zu erweitern und
Auen zu renaturieren.
Im Regierungsbezirk Leipzig war Eilenburg noch vor Grimma die am
schwersten betroffene Kommune. Verursacht durch das
katastrophale Hochwasser des Jahres 2002 traten allein im Westen
der Stadt Eilenburg an den 1928 und 1929 errichteten Deichen
fünf Brüche auf. Ursache waren u.a. : Überströmung des
Deiches, Schwachstellen im Deichaufbau- und - untergrund und
gleichzeitig die hohe dynamische Belastung infolge starker
Krümmungen der Mulde sowie direkte Anströmung. Dadurch entstanden im Stadtgebiet
von Eilenburg Schäden an privaten und kommunalen Einrichtungen
in einer Gesamthöhe von rund 140 Millionen Euro.
Reichlich zwei Jahre nach dem verheerenden Augusthochwasser
übergab heute Regierungspräsident Walter Christian Steinbach an den Leiter
der Landestalsperrenverwaltung, Herrn Hans-Jürgen Glasebach, den
Planfeststellungsbeschluss zur Hochwasserschutzmaßnahme
"Eilenburg-West".
Bei dieser Hochwasserschutzmaßnahme handelt es sich um die erste
genehmigte Deichrückverlegung im Freistaat Sachsen, die sich
insbesondere in Folge des Augusthochwassers 2002 notwendig
machte. Mit dem Planfeststellungsbeschluss wird die
Rückverlegung und teilweise Abtragung des bestehenden Deiches
zwischen der Schlossaue in der Stadt Eilenburg und der Ortslage
Hainichen auf einer Länge von 2,3 Kilometer zugelassen. Durch
die Rückverlegung des Deiches bis an die Straße nach
Hainichen wird ein cirka 100 Hektar großes Überschwemmungsgebiet
gewonnen, in dass sich die Mulde bei künftigen Hochwassern
ausdehnen kann. Davon sind rund 94 ha landwirtschaftliche
Nutzfläche. Bis zum Baubeginn im nächsten Jahr müssen nun
noch die verbliebenen Liegenschaftsprobleme im genannten Gebiet
geklärt werden. Die geschätzten Gesamtkosten belaufen sich auf
ca. 2,2 Millionen Euro.
Das Regierungspräsidium Leipzig teilte weiterhin mit, dass durch
die Landestalsperrenverwaltung weitere Planungsvorhaben in
Vorbereitung befinden. Es laufen bereits Planungen für den
wirksamen Hochwasserschutz der Ortslage Hainichen, des Geländes
des ehemaligen Eilenburger Chemiewerkes (ECW) sowie die
Instandsetzung von Hochwasserschutzanlagen am Mühlgraben in
Eilenburg-Mitte und „Am Anger“. Das von der Sächsischen
Staatsregierung am 06. August 2004 beschlossene
Investitionsprogramm geht für den präventiven Hochwasserschutz
der Stadt Eilenburg von Gesamtkosten in Höhe von 26 Millionen
Euro aus.
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