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Katastrophenschutzübung: Explosion im ehemaligen Munitionsdepot der Bundeswehr
 

Benndorf - 29. Mai 2007. Am vergangenen Samstag gegen 9:00 Uhr verursachten Jugendliche eine Explosion im ehemaligen Munitionsdepot der Bundeswehr nahe Benndorf. Um den entstandenen Brand zu bekämpfen und die schwer und schwerstverletzten Personen zu bergen wurde der Löschzug Retten Delitzsch-Zschortau mit 25 Mann Besatzung alarmiert. Vor Ort angekommen bot sich diesen ein schreckliches Bild. Insgesamt 8 Jugendliche mit schwersten Verletzungen, die durch Mimendarsteller der Jugendgruppe des DRK Delitzsch realistisch dargestellt wurden, mussten geborgen werden. Im Brandherd kam es immer wieder zu kleineren Detonationen.
Inzwischen war auch der Betreuungszug des DRK Delitzsch mit 20 Mann, sowie die Notärzte Frau Dr. Mack und Herr Schulze, vor Ort eingetroffen. In 2 Zelten erfolgte die Erstversorgung der Verletzten sowie die Übergabe an die Notärzte. Auch hier waren alle Kräfte voll gefordert. Atemnot bzw. Atemstillstand, Rauchgasvergiftung, schwerste Verbrennungen bis hin zu offenen Knochenbrüchen und abgetrennten Gliedmaßen mussten behandelt werden. Neben der medizinischen Behandlung erforderte die Situation schnelle Entscheidungen, welche Personen in der Betreuung des DRK-Betreuungszuges bleiben konnten bzw. welche Verletzungen bevorzugt durch die Notärzte behandelt werden mussten. Aufgrund der hohen Anzahl schwerster Verletzungen wurde aus Eilenburg ein Rettungscontainer (Container SEG MANV) mit medizinischer Ausrüstung, der für die Versorgung einer hohen Anzahl von Verletzten vorgesehen ist, angefordert. Für die weitere Betreuung standen 2 Mitglieder des Kriseninterventionsteams (Notfallseelsorger) zur Verfügung.

In der anschließenden Auswertung durch die Verantwortlichen Herr Klaus Bechstedt, stellv. Kreisbrandmeister, Andreas Pradel, Einsatzleiter Löschzug Retten Delitzsch-Zschortau, Lothar Beckmeier, Hauptverantwortlicher Betreuungszug DRK Delitzsch, Swen Sonntag, Sachgebietsleiter Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz, Landratsamt und Frau Dr. Mack, leitender Notarzt, Kreisverbandsarzt waren viele positive Worte über die gelungene Übung zu hören. So wurde z.B. die Realitätsnähe hervorgehoben. Dieser Einsatz war insbesondere eine Möglichkeit, das Zusammenspiel der verschiedenen Einsatzkräfte zu proben und zu verbessern. Es gab aber auch schonungslose Kritik an den wenigen kleinen organisatorischen Pannen. Beim Rettungseinsatz kann schließlich jede Sekunde über das Wohl der Verletzten entscheiden. Ebenso wichtig ist, dass die Einsatzkräfte selbst nicht zu Schaden kommen.

Im Anschluss wurde den Fantasien freier Lauf gelassen, wie derartige Übungen noch realitätsnäher gestaltet werden könnten. Vorschläge wie Schaulustige, Eltern die sich um Ihre Kinder sorgen oder Einsatz bei Dunkelheit bzw. ungünstigeren Wetterbedingungen würden die Stresssituation für die Einsatzkräfte weiter erhöhen. Es bleibt abzuwarten, wie diese Ideen umgesetzt werden.

Alle Einsatzkräfte sind voll gefordert
Rettung eines Schwerverletzten
Löschangriff
 
Notärzte versorgen die Verletzten
Katastrophenschutzübung in Benndorf
Fotos: DaKoMa IT-Systems