Freitag, 8. Januar 2010
Landkreis Nordsachsen. Pressemitteilung des Landratsamtes in Torgau zur Gefahrenwarnung infolge
Schneebruch in Nordsachsen (007/2010 - 8. Januar 2010)
- Zur Wettersituation:
Vom 30.12. bis 31.12.2009 gab es gleichmäßigen schwachen Regen, der an
den Ästen und Zweigen gefror und eine erste Belastung für die
Baumkronen bildete. Insbesondere die älteren, breitkronigen Kiefern
mussten damit schon erheblichen Eisdruck aushalten. Der folgende
Dauerfrost ließ die durchweg anhaltenden Niederschläge in der Region
als Schnee fallen, der durch das Eis auf den Nadeln nicht in
ausreichendem Maße zu Boden rieseln konnte und bis zum 2. Januar
speziell in Kiefernwäldern der nördlichsten Gemarkungen im Landkreis
Nordsachsen eine weitere Belastung darstellte. Die Folge war ein
nennenswerter Bruch von Starkästen und ganzen Baumkronen.
Die flächenmäßig großen Waldbewirtschafter der Region, wie der
Forstbezirk Taura oder der Bundesforst meldeten entsprechenden
Schneebruch in den Gemarkungen Durchwehna, Authausen, Kossa, Trossin,
Dahlenberg, Falkenberg, Dommitzsch und Wörblitz aber auch ostelbisch
in Rosenfeld und Döbrichau. Waldwege und öffentliche Straßen wurden
unpassierbar und letztere z.T. sogar zeitweise gesperrt.
Die Kiefernkronen brechen zu nicht vorhersehbaren Zeitpunkten vom
Stamm und bilden für Waldbesucher am Boden liegend erhebliche
Behinderungen bzw. massive Gefährdungen wenn sie zu Boden stürzen.
Selbst im Nachgang geht mit Sicherheit noch von Ästen und
Kronenteilen, die sich in Kronen noch stehender Nachbarbäume verhakt
haben, eine enorme und nicht kalkulierbare Gefahr für Waldbesucher
aus.
Zum heutigen Tag hat sich die Situation nicht wesentlich entschärft.
Die Schneelast liegt weiter auf den Kronen und er anhaltende strenge
Frost befördert die Bruchneigung des Holzes.
Die Wetterprognose sagt für das Wochenende weitere zum Teil starke
Schneefälle voraus. Damit kann sich die Situation weiter verschärfen.
- Zur Schutzmaßnahme:
Einen wirksamen Schutz gegen die möglicherweise eintretenden
Wetterkapriolen gibt es für den Wald nicht. Man kann an dieser Stelle
nur abwarten und die Entwicklung beobachten.
Aus diesem Blickwinkel heraus hat sich die Untere Forstbehörde in
Abstimmung mit den „großen“ Waldbewirtschaftern, dem Forstbezirk Taura
und dem Bundesforst abgestimmt und zum Schutz der Waldbesucher vor den
bereits vorhandenen und sich ggf. noch verstärkenden Gefahren den Wald
in den besonders betroffenen Gemarkungen Bad Düben, Dommitzsch,
Wörblitz, Durchwehna, Authausen, Kossa; Trossin, Dahlenberg,
Falkenberg; aber auch ostelbisch Rosenfeld und Döbrichau für Jedermann
gesperrt.
Diese Maßnahme, als Allgemeinverfügung verfasst wurde in der lokalen
Presse und im Internet veröffentlicht, gilt seit gestern und wird nach
Beendigung der Gefahrenlage wieder aufgehoben.
- Zur Regulierung des Schadens:
In der Zwischenzeit haben in erster Instanz die freiwilligen
Feuerwehren und werden die Straßenmeistereien auf den öffentlichen
Straßen und Wegen und die Waldbesitzer und Forstarbeiter in den Wälder
weiter selbst für Ordnung sorgen. Das sind Eigentümerpflichten, die
nicht delegierbar sind. Jedoch wird das geraume Zeit in Anspruch
nehmen und speziell im Wald nicht in einer Woche erledigt sein.
Deshalb sei an dieser Stelle ein Appell an alle Waldbesucher
gerichtet, sich an die Waldsperrung zur eigenen Sicherheit zu halten
und nicht über jeden noch auf einem Weg liegenden Stamm zu schimpfen.
Denken Sie auch bitte daran, dass Ihr Auto, selbst am Waldrand „Opfer“
eines starken Astes werden bzw. abgestellt auf einer Schneise am
Waldeingang ein erhebliches Hindernis für die Aufräum- und
Abfuhrarbeiten darstellen kann.
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